Heilgarten

Der naturnahe Garten bietet nicht nur Erholung und Lebensraum. Er ist auch eine kleine Hausapotheke, voller natürlicher Mittel, die richtig angewandt, unsere Gesundheit unterstützen und fördern. Vieles, was leichtsinnig als ‚Unkraut‘ abgetan wird, steckt voller Wirkstoffe, die den Stoffwechsel ankurbeln, das Blut reinigen, Entzündungen entgegenwirken oder nur ganz einfach dem Essen eine besondere Note verleihen.

Ob Huflattich oder Kamille, Wegwarte oder Günsel, Spitzwegerich oder Giersch – im naturnahen Garten ist Platz für all die kleinen Helfer, die bei Bedarf aus dem eigenen Garten geholt werden können. Gekonnt in Szene gesetzt sind viele Wildkräuter außerdem noch ein Blickfang.

Ich stehe Ihnen gerne zur Seite bei der Anlage, wie auch bei der Erkundung der Wildkräuter in Ihrem Garten.

Cichorium intybus – Wegwarte

Diese Pflanze, die man in ganz Europa an Straßenrändern, Mauern oder Bahndämmen antreffen kann, ist ein bewährtes Mittel bei Leber- und Gallenbeschwerden, Blutarmut und senkt bei regelmäßiger Anwendung nachweislich Blutzuckerwerte. Die Wurzel (die zwischen März und Mai gesammelt wird) enthält sehr viel Inulin, Intybin, Chicorin und Eisen und kann getrocknet zu Pulver verarbeitet oder auch frisch als Presssaft getrunken werden. Aus getrockneter, gerösteter Wurzel wird Kaffeeersatz zubereitet. Die Pflanze ist mit der Blütezeit Juli bis September (wenn bereits viele Pflanzen verblüht sind) eine wichtige Nahrungsquelle für Insekten im Spätsommer

 

Taraxacum officinale – Löwenzahn

Der Löwenzahn ist mit seinen zahlreichen gelben Blüten einer der ersten Frühlingsboten. Dieses mit am häufigsten anzutreffende Wildkraut ist in nahezu jedem Rasen und auf jeder Wiese zu finden. Die Wurzel, die Blüten und auch die Blätter enthalten Bitterstoffe, Taraxicin, Gerbstoffe und ätherische Öle. Es kommen alle Pflanzenteile zum Einsatz: Frische, junge Blätter im Salat oder getrocknet als Tee. Die Wurzel kann entweder zu Presssaft oder getrocknet zum Pulver verarbeitet werden. Die Blüten setzt man mit Zucker zum Sirup an. Der Löwenzahn hilft bei Gallensteinen, Gelbsucht, Blutzucker und Appetitlosigkeit und regt die Darmtätigkeit an. Den Löwenzahn aus dem Garten zu ‚verbannen‘ ist fast unmöglich – warum sollte man ihn sich dann nicht gleich zu Nutze machen?

 

Tussilago farfara – Huflattich

Schon seit der Antike (und höchst wahrscheinlich noch deutlich früher) wird diese ausdauernde Pflanze innerlich als Saft bei (Reiz)Husten, Heiserkeit, Rachenentzündung, Bronchitis und auch bei Asthma angewandt. Gesammelt (und getrocknet für Tee oder vergoren für Sirup) werden die Blätter im Mai und Juni. Die enthaltenen Bitterstoffe, Schleimstoffe und Gerbstoffe wirken schleimlösend. Äußerlich angewandt (z.B. als Umschlag) ist Huflattich ein bewährtes Wundmittel. Huflattich blüht im sehr zeitigen Frühjahr, daher ist es eine wichtige Nahrungsquelle für Bienen, Hummeln und Co. Der anspruchslose Huflattich wächst auch auf schweren, lehmigen Böden, Böschungen und an Straßenrändern und wäre somit eine gute Pflanze sowohl für Ecken, die zu Staunässe tendieren wie auch für extrem trockene Stellen.

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